Welche Arten der Veredelung gibt es?
Da der Begriff veredelte Printprodukte sehr weitläufig ist, unterscheiden wir diese in verschiedene Arten. Jede Art hat seinen Einsatzzweck. Jede hat aber auch seine Vor- und Nachteile.
Um es nicht zu kompliziert zu machen, unterscheiden wir in diesem Beitrag in die folgenden vier Kategorien von Veredelungen:
- Farbaufträge
- Beschichtungen
- mechanische Veredelungen
- manuelle Veredelungen
Zusätzliche Farbaufträge wie Lackierungen, Zusatzfarben oder auch gedruckte Wasserzeichen sorgen oftmals für eine Verstärkung bestehender Effekte. Sie unterstreichen gegebene Informationen. So geben Lackierungen den Printprodukten eine neue Haptik oder einen Glanz. Zusatzfarben ergeben ein besonderes Augenmerk, zum Beispiel durch den Einsatz von Leuchtfarben.
Mechanische Veredelungen beziehen sich wiederum eher auf die Form und vor allem auf die Haptik eines Produktes. Mit Stanzungen und Prägungen wird das Druckprodukt dreidimensional. Plötzlich wird es für die Konsumierenden notwendig, eine Drucksache auch wirklich anzufassen und zu fühlen. So wird ein weiterer Sinn stark angesprochen. Und jeder zusätzlich angesprochene Sinn steigert die Wirkung eines Printproduktes.
Beschichtungen fassen wir in Laminagen, Folien, Rubel- und Effektlacke zusammen. Sie versiegeln Papier, lassen es strahlen und anders scheinen oder machen es gar interaktiv. Rubellacke ermöglichen das Herstellen von Losen, Gutscheinen oder überraschenden «Eastereggs». So erfüllen Beschichtungen mehrere Zwecke. Zum einen ermöglichen Sie gewisse Anwendungszwecke, zum anderen erhöhen auch sie die Aufmerksamkeitsspanne der Endverbrauchenden stark.
Zu guter Letzt noch die manuelle Veredelung. Wie der Name sagt, werden diese noch immer meist in Handarbeit gemacht. Beispiele sind Faltkunst, geklebte Zusatzprodukte oder auch Handsignaturen. Alles, was sich nicht so leicht maschinell herstellen lässt oder in relativ kleiner Stückzahl gefertigt wird. Alles, was Printprodukte wirklich einzigartig macht!
In welchen Verfahren werden die Printprodukte veredelt?
Grob unterscheiden wir hier zwei Verfahren: Es gibt die Inline- und die Offlineveredelungen. Der wirkliche Unterschied liegt dabei in der Anzahl der Produktionsschritte.
Inlineveredelungen sind direkt im bestehenden Produktionsprozess integriert. Beispielsweise noch in der Druckmaschine selbst. Das Produkt muss also kein zweites Mal in die Hände genommen werden. Somit spart man mit Inlineveredelungen Kosten.
Offlineveredelungen wiederum sind aufwändiger. Hierfür braucht man einen weiteren Produktionsschritt. Die Produkte müssen also einzeln durch eine weitere Maschine, oder gar über einen weiteren Arbeitstisch laufen.
Je mehr Veredelungen Inline gemacht werden können, je effizienter kann am Ende auch produziert werden. Ein Vorteil für Sie als Endkund*in.
Beispiele für Inlineveredelungen:
- Lackierungen
- Zusatzfarben
- Inline-Prägungen
- Inline-Stanzungen
- Inline-Nummerierungen
Veredelungen und ihre Umweltbilanz: So umweltverträglich sind veredelte Printprodukte wirklich.
Bei allen bisher behandelten Produkten gehen wir davon aus, dass die Konsumentin oder der Konsument diese am Ende in den Papierkreislauf zurückgibt. Das heisst aber auch, dass die Entscheidung, ob etwas rezykliert wird, nicht beim Konsumenten liegen darf. Es gibt schlicht zu viele Möglichkeiten von verwendeten Basismaterialien und Veredelungsmaterialen. Nicht alle davon sind gleich gut zu Recyclen, wobei Konsumierende dies nicht unterscheiden können.
Veredelungen von Papier und Karton ohne zusätzlichen Materialauftrag sind unproblematisch. Bei Veredelungen mit zusätzlichen Schichten sieht es anders aus. Hier muss immer beachtet werden, um welches Material es sich bei der aufgebrachten Schicht, aber auch bei der Basis des Produktes handelt. Denn am Ende stellt sich die Frage, ob und wie einfach die zusätzliche Schicht wieder vom Basismaterial gelöst werden kann.
Besser ist es, wenn das Veredelungsmaterial selbst direkt mit in den Papierkreislauf kann. Diese Möglichkeit gibt es bei gewissen Veredelungen, insbesondere wenn mit zusätzlichen Farbaufträgen oder Lacken gearbeitet werden kann.
Weniger einfach in der Handhabung ist jedoch auf Papier aufgebrachter Kunststoff. Beispiele hierfür sind Laminagen oder grossflächige LED-UV-Lackbeschichtungen. Im Recycling werden die Printprodukte zu einer Art «Pulp» eingeweicht und vermischt. Ist der Anteil an nicht-Papierstoffen in diesem Pulp zu gross (über 15%), eignet sich dieser nicht mehr für die Herstellung von Recyclingpapier. Am Ende bleibt für diese Restmaterialien dann oftmals nur noch die Verbrennung oder die Beimischung in Beton und Strassenbeläge. Denn diese enthalten tatsächlich Reststoffe aus dem Papierrecycling.
Ein Mehrwert für alle Printprodukte.
Wir fassen also nochmal zusammen. Veredelungen bieten einen grossen Mehrwert für alle Printprodukte. Sie fördern die Wirkung und sorgen für eine grössere Aufmerksamkeitsspanne der Konsumentinnen und Konsumenten. Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Veredelungen immer gleich gut geeignet sind.
Auch in der Umweltbilanz gibt es wichtige Unterschiede. Während gewisse Veredelungen gut für Recycling geeignet sind, müssen andere mühsam verarbeitet werden, bevor sie zurück in den Kreislauf können.
Es ist ein komplexes Thema, welches Spezialisten erfordert. Unsere Kundenberater helfen dir gerne dabei, offene Fragen rund um Veredelungen zu beantworten.
Der erste Schritt zur Veredelung.
Die Möglichkeiten der Veredelung von Printmedien klingen spannend? Dann kontaktiere deinen Kundenberater bei Ast & Fischer. Oder buche hier ein unverbindliches Beratungstelefonat mit einem unserer Kundenberater.
Wir freuen uns darauf, die optimale Lösung für dein Anliegen zu finden.